Die
Aufzucht von Eretmochelys imbricata auf der Insel Fihalhohi (Republik der
Malediven) |
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Seit
1986 verbringe ich meine Urlaube hauptsächlich auf den Malediven, einer
Inselgruppe von ca. 1200 Inseln im Indischen Ozean.
Dort ist es das ganze Jahr über sehr warm
(Luft 33°C, Wasser 29°C) und fast immer scheint die Sonne. Eine intakte
Unterwasserwelt, keinerlei Umweltverschmutzung und Erholung pur erwartet
den Urlauber in diesem Paradies. Man kann dort mittlerweile unter ca. 60
Touristeninseln eine aussuchen. Ich entscheide mich immer wieder für
Fihalhohi, eine 300m x 200m messende Insel, die in 10 Minuten umrundet
werden kann. |
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Ein
besonderes Projekt startete aber im September 2000: erstmalig entdeckten
Hotelangestellte eine Eretmochelys imbricata (Echte Karettschildkröte),
die in den frühen Abendstunden am Strand ein Nest ausgrub. Wenig später
kam noch eine zweite dazu. Die Nester wurden markiert und gegen Touristen
"gesichert". knappe 2 Monate später krabbelten dann ca. 400
kleine Karettschildkrötenbabys aus dem Sand und wurden dann von den
Mitarbeitern der Tauchschule und dem Hotel in ein Aufzuchtsbecken
überführt. |
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Dieses
war am Bootsteg angebracht, mit Netzen gesichert und je nach den Gezeiten
betrug der Wasserstand zwischen 20cm und einem Meter. Ein zweites Becken
wurde an einem anderen Steg angebracht, da es einfach zu viele
Schildkröten waren. Gefüttert werden die Tiere mit rohen Fischabfällen
(mit Gräten) und verschiedenem Grünzeug aus der Küche.
Aber bald stellten sich erste Augenprobleme
mit den Tieren ein. Scheinbar war der Grund eine bakterielle Infektion,
die trotz der Netzaufhängung im freien Wasser auftrat. Ein auf der Insel
als Urlauber anwesender Tierarzt ließ ein entsprechendes Antibiotikum
einfliegen und alle Tauchlehrer der Insel pinselten dann kräftig täglich
die Augen der Tiere ein.
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Zudem
deckte man die bislang nach oben offenen Becken mit Palmwedeln ab, da die
lange tägliche Sonneneinstrahlung wohl einen Ausbruch der Krankheit
begünstigte.
Mittlerweile sind die Schildkröten aber
aus dem Gröbsten heraus und z.T. wurden die größten Exemplare bereits
ins Meer entlassen. Dies geschieht innerhalb einer "Turtle-Auktion",
indem die Urlauber eine Schildkröte ersteigern, hierfür eine
Patenschaftsurkunde erhalten und das Tier unter fachlicher Anleitung von
ihrem Geburtsort am Strand ins Meer krabbeln lassen.
Durch diese Auktionen sind bisher schon
über 700$ eingenommen worden, die in vollem Umfang dem WWF gespendet
wurden.
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Wenn
man bedenkt, dass in freier Natur von ca. 1.000 Eiern nur ein Tier das
geschlechtsreife Alter erreicht, dann wird auf dieser Insel sehr viel für
die Tiere getan. Mit jedem Zentimeter an Größenzunahme wird die Anzahl
der Fressfeinde (Predatoren) geringer.
Die Malediven sind von allen
südasiatischen Ländern in punkto Schildkrötenschutz vorbildlich. So ist
nicht nur der außerstaatliche Handel mit Schildkröten und
Schildkrötenerzeugnissen verboten (das ist es überall auf der Welt),
sondern auch innerstaatlich und wird streng verfolgt und geahndet.
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